Ratgeber Kollagenose
Informationen für Betroffene und Interessierte
Diagnose einer Kollagenose
Die Diagnose einer Kollagenose gestaltet sich im Allgemeinen schwierig. Je nach Unterform der Kollagenose variiert das klinische Bild sehr stark. Eine Methode im Bereich der Diagnose von Kollagenosen ist der Nachweis von Antikörpern im Blut des Patienten, die gegen bestimmte eigene Zellbestandteile gerichtet sind. Solche Antikörper sind jedoch nicht immer nachweisbar, somit ist ihr Fehlen nicht mit einem negativen Befund gleichzusetzen. Für jede Form der Kollagenose gibt es eine Reihe von Diagnosekriterien, die sogenannten ARA- oder ACR-Kriterien, die vom American College of Rheumatology festgelegt wurden. Eine Diagnose gilt nur dann als gesichert, wenn eine bestimmte Anzahl an Kriterien erfüllt ist.
Kollagenose: Systemischer Lupus Erythematodes
Der Systemische Lupus Erythematodes gehört zu den Kollagenosen, bei denen Antikörper gegen körpereigene Zellbestandteile, sogenannte Autoantikörper, nachweisbar sein können. Die möglicherweise auftretenden Symptome einer Kollagenose sind vielfältig und reichen von Veränderungen der Haut und der Blutwerte und einer erhöhten Lichtempfindlichkeit über Gelenkbeschwerden bis hin zu Nierenentzündungen. Es kann ein sogenanntes Raynaud-Syndrom auftreten, bei dem es zu Pigmentveränderungen und absterbenden Zellen an Zehen und Fingern kommt. Die dortige Durchblutung ist eingeschränkt, weshalb bei Kälte starke Schmerzen auftreten. Beim Systematischen Lupus Erythematodes können zudem neuropsychatrische Störungen wie Krampfanfälle und Psychosen auftreten.
Kollagenose: Sjögren-Syndrom
Hauptsymptome eines Sjögren-Syndroms sind trockene Augen, ein trockener Mund und eine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen. Die Verminderung der Tränenflüssigkeit lässt sich mit einem speziellen Test, dem Schirmer-Test, messen. Eine verminderte Speichelabsonderung kann durch eine Sialografie oder eine Szintigrafie belegt werden. Zudem können für die Diagnose dieser Kollagenosenform möglicherweise Autoantikörper oder eine Erhöhung des Rheumafaktors im Blut nachgewiesen werden.
Kollagenose: Polymyositis und Dermatomyositis
Das Hauptsymptom einer Kollagenose vom Typ Polymyositis sind muskelkaterartige Schmerzen. Neben der Skelettmuskulatur können aber auch Organe wie Herz und Lunge und auch die Gelenke betroffen sein. Die Diagnose einer Kollagenose diesen Typs wird durch eine Muskelbiopsie und eine Messung der Muskelerregbarkeit gesichert. Sobald zudem Hautveränderungen auftreten, handelt es sich um keine Polymyositis, sondern eine Dermatomyositis.
Kollagenose: Sklerodermie
Im Gesicht führt die Verhärtung der Haut bei einer Sklerodermie zur Gesichtsstarre und zur Verkleinerung der Mundöffnung. Ein Raynaud-Syndrom an Fingern und Zehen kann auftreten. Sind von der Sklerose auch innere Organe wie Herz, Niere oder Lunge betroffen, kommt es zu Funktionsstörungen. Auch betroffene Gelenke werden in ihrer Beweglichkeit durch diese Kollagenose eingeschränkt.
Kollagenose: Anti-Phospholipid-Syndrom
Beim Anti-Phospholipid-Syndrom tritt eine veränderte Blutgerinnung auf. In den meisten Fällen führt dies zur Entstehung von Thrombosen, es kann aber auch eine verstärke Blutungsneigung auftreten.
Kollagenose: CREST-Syndrom
Beim CREST-Syndrom können Autoantikörper nachweisbar sein. Hauptsymptome für diese Kollagenose sind ein Raynaud-Syndrom und sichtbare Kalkablagerungen in der Haut.
Kollagenose: Sharp-Syndrom (Mischkollagenose)
Eine Mischkollagenose ist gekennzeichnet durch das Auftreten einer Kombination der verschiedensten Symptome der unterschiedlichen Kollagenoseformen.
Lydia Köper
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